Das Stadt- und Kulturzentrum gibt der Stadt Saßnitz, die sich diffus entlang einer Hauptstraße erstreckt, einen Mittelpunkt. Gleichzeitig verknüpft die neue Anlage den Stadtraum mit der parallel verlaufenden Küste und dem Hafengelände. Dabei wird aber nicht die ortsbestimmende, durchgrünte Hangkante, die wenige Kilometer weiter die bekannten Rügener Kreidefelsen zum Vorschein bringt, überbaut. Vielmehr wird die topographische Situation weiter herausgearbeitet durch die Ausbildung einer architektonischen Kante, der 'Stadtmauer'.
Vom Marktplatz aus eröffnet sich ein weiter Blick über die Ostsee. Im Gegensatz zur abwehrenden, festungsartigen Haltung zur Seeseite zeigt sich der neue Gebäudekomplex von der städtischen Seite her offen und transparent. Durch das Ausnutzen der Hanglage und die Anordnung der Baukörper bildet sich ein öffentlicher Raum heraus, der sich von der Linearität der Durchgangsstraße löst und den Bezug zur ortsbestimmenden Ostsee herstellt. Nur an einer Stelle, dem 'Stadttor', verknüpft eine Wegeverbindung Hafen und Stadt. Blick- und Wegebeziehungen überlagern sich, bleiben aber unabhängig.